Born in Flamez ist eine Produzentin und DJ aus Berlin, deren Genre-aufbrechende Produktionen sich zwischen dekonstruierter Clubmusik, Lofi-Pop, Grime und Klassik bewegen. Ihre Tracks erschienen unter anderem auf Infinite Machine, Monkeytown und UnReal. Gearbeitet hat sie mit WWWings, Ziúr und Modeselektor und produzierte für das Noise-Trio Healt aus LA, das sie ebenfalls auf Tour begleitete. Born in Flamez spielte als Support für das kanadische Multitalent OPN in Europa und ko-kuratierte das CTM-Festival 2018.
Born in Flamez ist Teil des Mentor*Innen-Teams des zweiten Semesters von Amplify Berlin. Ebenfalls dabei sind: Ville Haimala von Amnesia Scanner, Andi Toma von Mouse on Mars, Drew McDowall von Coil und Psychic TV sowie Jam Rostron aka Planningtorock. Interessierte können sich hier bis zum 16. Dezember bewerben.
Für das ACUD Mag haben wir mit Born in Flamez über ihre Tätigkeit als Produzentin und Amplify Berlin gesprochen.
Hi James, wir sind sehr stolz, Dich für Amplify Berlin gewonnen zu haben. Freust Du Dich auf die Residency?
Ja, ich freue mich sehr.
Hast Du Dich gefreut, als unsere Anfrage kam? Warum hast Du zugesagt?
Ich hatte seit einiger Zeit geplant Projekte mit jungen (eher so im Teenager-Alter) Maedchen zu machen, um die Frauenquote im Musikbusiness von den Wurzeln an zu erhoehen. Ich hatte schon mit einigen Partner ueber so ein Projekt gesprochen, als die Anfrage von Amplify kam. Das hat also super gepasst und ich freue mich einen Beitrag zur Nachwuchfoerderung zu leisten.
Ich habe schon einige Workshops gegeben, war an Mentoring Sessions beteiligt und war in Beijing und in Malaysien an Soundcamps beteiligt, in denen Musiker aus vielen unterschiedlichen Laendern voneinander gelernt haben.
Im letzten Jahr war ich auf Tour in Westafrika, wo ich sowohl Konzerte gespielt hab als auch Workshops und Recording Sessions mit lokalen Musikerinnen gemacht habe. Ich glaube mehr an ein voneinander lernen, als an unterrichten. Aber ersteres habe ich schon haeufiger getan (lach). Bei einer vergangenen Mentoring Session in Berlin haben mir unterschiedliche Musikerinnen ihre Tracks vorgespielt und gefragt, was sie verbessern koennen. Das war sehr spannend. Ich habe noch nie 2 Leute gesehen, die auf exakt die gleiche Art und Weise Musik machen, und ich haette ebensoviel von den Teilnehmerinnen der Mentoring Session lernen koennen, wie andersherum. Es gibt in elektronischer Musik ja keine Regeln. Und die ganzen unterschiedlichen Herangehensweisen an die verschiedenen DAWs sind erstaunlich.
Das ist toll, weil das meiste ja irgendwie learning by doing ist. Ich glaube mit je mehr Leuten man sich ueber seinen Produktionsprozess austauscht, um so mehr kann man (voneinander) lernen.
Gibt es etwas bestimmtes, was Du Deinen Mentee vermitteln möchtest?
Trust in your own instincts! Versuche nicht zu klingen, wie jemand anderes. Elektronische Musik bietet dir alle Facetten, es ist manchmal unglaublich schwer, die eigene Nische zu finden, weil quasi alle moeglich scheint
Wie bist Du dazu gekommen, Musik zu produzieren? Was gefällt Dir daran?
Ich habe mit 6 angefangen Instrumente zu spielen, eine klassische Gesangsausbildung und mit 14 angefangen Beats in Fruity Loops zu bauen. It just happened naturally. Das Produzieren war einfach ein weiteres Instrument, ein besonders Komplexes.
Gibt es junge Musiker*Innen aus Berlin, die Du gerade besonders spannend findest?
Ja es gibt viele Musikerinnen, die ich toll finde, ob die immer jung sein muessen, weiss ich nicht, es gibt auch Leute, die erst mit Mitte 40 oder spaeter ihr calling finden, oder die Zeit um es sich leisten koennen Musik zu machen. Anna Leopolder zum Beispiel.
Sonst mag Ich sehr, was Dis Fig macht. Rui Ho’s Tracks sind super. Qeei, die grade aus Argentinien hierhergezogen ist, ist ein unglaubliches Talent.
Wenn du es Dir aussuchen könntest, für welche Amplify-Residency würdest Du Dich bewerben?
Fuer meine (lach) – Es kommt darauf an, was ich lernen wollte. Um meine Produktionsskills im Bereich Noise zu verbessern wahrscheinlich Ville, fuer das performative definitiv Planningtorock.