Offenes Haus 2015: Lorena Carràs und Jean-Marie Dhur vom Buchladen Zabriskie

Die Buchhandlung Zabriskie in Kreuzberg zählt zu einer unserer liebsten in Berlin. Nicht nur ist jedes Buch genau ausgesucht, bietet der Laden ein interessantes Leseprogramm und eine Kaffeemaschine. Wer nach tollen Büchern über Gegenkultur, Psychedelic oder Natur sucht, wird hier auf jeden Fall fündig. Ein Liebhaber-Projekt eben – genau wie das ACUD. Wir haben den beiden Köpfen hinter dem Laden Lorena Carràs und Jean-Marie Dhur drei Fragen zu ihrem Laden gestellt.

Lorena, Jean, die Beschreibung von Zabriskie lautet “Buchladen für Kultur und Natur.” Was ist die Idee dahinter?

Das gesellschaftliche Umdenken, das im Moment verstärkt zu beobachten ist – eine Abwendung vom maßlosen, egoistischen, zerstörerischen und unüberlegten Konsum, hin zu respektvollem, nachhaltigem und maßvollem Umgang untereinander und mit der Natur – hat eine lange Tradition, und taucht unter anderem 1973 in Michelangelo Antonionis Counterculture-Film “Zabriskie Point” auf. Zwei junge Menschen stellen sich dort auf unterschiedliche Art und Weise machthungrigen und skrupellosen Kräften entgegen.

Wir wollen uns mit dem Buchladen ebenfalls einem nur auf schnellem Konsum und grenzenlosem Wachstum basierenden Weltbild entgegenstellen, und zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich auf nachhaltige Art und Weise mit Natur und Kultur zu beschäftigen. Die Themen im Zabriskie sind daher solche, die Alternativen und Auswege zur Sackgasse von Konsumwahn und Kurzsichtigkeit aufzeigen: Avantgardistisches aus Musik, Film und Kunst; Müßiggang; Utopien; Naturgeschichte(n); Counterculture; DIY und Selbstversorgung; positive philosophische Denkansätze; Bewußtseinserweiterung; ungewöhnliche Reiseliteratur …

Wonach wählt ihr eure Bücher aus?

Die Bücher im Zabriskie-Programm bringen entweder wegen inhaltlicher oder wegen äußerlicher Schönheit Freude (im Idealfall trifft beides zu).

Eure drei Lieblingsbücher zur Zeit sind…?

Rue des Maléfices – Straße der Verwünschungen von Yves Yonnet. Der Erzähler (=der Autor selbst) berichtet in der Rahmenhandlung über seine Erlebnisse als Mitglied der antinazistischen Resistance, und stolpert in der eigentlichen Geschichte mit viel Sprachwitz durch ein Paris voller Wunder, Legenden, okkulter Geschehenisse und Merkwürdigkeiten.

Neues von der anderen Seite – Die Wiederentdeckung des Psychedelischen von Paul-Philipp Hanske und Benedikt Sarreiter. Das Buch ist ein gelungener unvoreingenommener Überblick über die Geschichte der Psychedelik, informiert aber auch über den momentanen – rechtlichen, medizinischen, gesellschaftlichen – Stand der Dinge.

Verschwende deine Zeit von Julian Pörksen. Ein schönes Plädoyer gegen Überproduktivität, Schnelligkeit und die Vermarktung der Zeit … und für Müßiggang, Langsamkeit und Vergeudung.

Zabriskie wird beim Offenen Haus 2015 mit einem Buchstand vertreten sein.

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ACUD Offenes Haus 2015