Mit Hanna Engelmeier, Fabian Leonhard, Daniel Schreiber und Desiree Klaeukens
Moderation: Asmus Trautsch (Dichter und Philosoph)
Live-Stream aus dem ACUD-Studio auf www.acudmachtneu.de
Die Corona-Krise geht ins dritte Jahr, ein Ende ist nicht absehbar. Die Lesereihe KOOKread hat sich ein Jahr lang mit den Auswirkungen der Pandemie auf Gesellschaft, Kunst und Kultur beschäftigt, und möchte zum (vorläufigen) Abschluss den Blick nach vorn richten. Die Autor*innen Hanna Engelmeier, Fabian Leonhard und Daniel Schreiber und Musikerin Desiree Klaeukens sprechen mit Asmus Trautsch am 15. Februar darüber, welche Auswege aus dem dauernden Krisenmodus es gibt, was Trost spenden kann, und welche Perspektiven und Perspektivwechsel Kunst und Literatur dafür bieten können. Die Veranstaltung wird live aus dem ACUD-Studio gestreamt.
Die Pandemie hat unseren Alltag, unser Miteinander, unsere Gewissheiten und Lebensplanungen in Frage gestellt. Ein Zurück in die Vor-Corona-Normalität scheint immer unwahrscheinlicher. Normalität gilt vielen Menschen zur Zeit als permanenter Ausnahmezustand. Belastungen und Einschränkungen erzeugen eine Art Dauerstress, der sich auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirkt. Welche persönlichen, künstlerischen, gesellschaftlichen Auswege aus einem dauernden Krisenmodus, der durch andere Krisen zusätzlich angeheizt wird, sind denkbar? Welche Bewältigungsstrategien gibt es, und wie kann mensch – trotz allem – wieder zu mehr Resilienz, Gelassenheit, Wohlbefinden gelangen? Wie kann ein Leben mit Corona aussehen, das nicht in Angst und Erschöpfung steckenbleibt?
In ihrem Essay „Trost. Vier Übungen“ (Matthes & Seitz, 2021) spürt die Autorin und Kultur-wissenschaftlerin Hanna Engelmeier der Fragestellung nach, inwieweit Trost zu spenden eine Grundfunktion von Lektüre und Literatur ist, gerade auch in seelischen Notsituationen und Zeiten einer Pandemie. Der Lyriker und Verleger Fabian Leonhard will Lyrik wieder zurück in den Alltag holen. Die von ihm herausgegebene Anthologie „#Lockdownlyrik“ (Trabanten Verlag, 2021), basierend auf einem Instagram-Projekt, liest sich wie das kollektive Tagebuch einer Pandemiegesellschaft, mit all ihren Ängsten, Hoffnungen und Sehnsüchten. In „Allein“ (Hanser Berlin, 2021) schreibt der Autor und Journalist Daniel Schreiber darüber, wie abrupt selbstbestimmtes Leben in Einsamkeit umschlagen kann, wie schambehaftet und stigmatisiert dies ist. Wie auch in seinen Büchern „Nüchtern“ (2014) und „Zuhause“ (2017) verbindet Schreiber dabei Biografisches mit Theoretischem und Gesellschaftspolitischem. 2014 erschien das Debütalbum „Wenn die Nacht den Tag verdeckt“ (Tapete Records) der Singer-Songwriterin Desiree Klaeukens (aka Desi). Eindringliche Songs mit behutsamen Alltagsbeobachtungen und Melancholie als ständige Begleiterin. Desiree Klaeukens ist auch schauspielerisch tätig und Mitgründerin der Band Theodor Shitstorm.
KOOKread – Texte, Sounds, Diskurse ist eine Veranstaltungsreihe des unabhängigen Künstler*innen-Netzwerks KOOK e.V.
Projektleitung: Eric Schumacher
Kuratierung: Jutta Büchter, Josepha Conrad, Alexander Gumz, Eric Schumacher
Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Präsentiert von taz.
Pressekontakt: Jutta Büchter, buechter@kookverein.de
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