KOOKread
Close the Empathy Gap – Flucht und Migration in der Pandemie
10.8.2021 20h
ACUD Studio
Veteranenstraße 21, 10119 Berlin
Teilnehmer: Lina Atfah, Olga Grjasnowa, Dinçer Güçyeter und Tomi Simatupang
Moderation: Caroline Assad
Close the Empathy Gap: KOOKread widmet sich am 10. August dem Thema Flucht und Migration in der Pandemie. Die Autorinnen Lina Atfah und Olga Grjasnowa, Verleger und Autor Dinçer Güçyeter und Musiker Tomi Simatupang und lesen, performen und sprechen mit Moderatorin Caroline Assad über Aufmerksamkeitsökonomie und Empathie, Sprache und Mehrsprachigkeit, Herkunft und Identitätssuche.
Die Veranstaltung wird live vor kleinem Publikum (Anmeldung unter info@kookverein.de) aus dem ACUD-Studio gestreamt.
Die Corona-Pandemie nimmt seit vielen Monaten sehr viel Raum ein - im privaten Alltag, in der Politik, in den Medien, in der öffentlichen Wahrnehmung. Was passiert mit den anderen großen globalen Katastrophen, die auch geschehen, wenn es für sie weniger Aufmerksamkeit gibt? Wenn alles von der Pandemie dominiert wird, gibt es dann noch Platz, Empathie und Hilfe für flüchtende Menschen? Wie kann unsere Gesellschaft aufmerksam und sensibel bleiben für die fragile Situation von Geflüchtenten? Welche Rolle können Künstler*innen mit Migrationsgeschichte dabei spielen? Wie gestalten wir die Entwicklung hin zu einer postmigrantischen, diversen Gesellschaft?
Die syrische Autorin Lina Atfah hat sich von Beginn ihres Schreibens an mit sozialen und politischen Fragen auseinandergesetzt und geriet dadurch zunehmend in Konflikt mit dem Assad-Regime. Seit 2014 lebt sie in Deutschland. Zuletzt erschien ihr Gedichtband „Das Buch von der fehlenden Ankunft“ (Pendragon Verlag, 2019).
Olga Grjasnowa debütierte 2012 mit dem vielbeachteten Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ (Hanser, München). Es folgten vier weitere Romane und 2021 ihr Essay „Die Macht der Mehrsprachigkeit“ (Dudenverlag), in dem sie darlegt, wie eng Sprache und Identität zusammenhängen, und dass jede Sprache einen ganz eigenen Weltzugang ermöglicht.
Der Lyriker, Verleger, Regisseur und Schauspieler Dinçer Güçyeter veröffentlichte 2021 mit seinem vierten Lyrikband „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“ (ELIF Verlag) eine radikale Suche nach seinen Wurzeln - in Anatolien, Istanbul und der niederrheinischen Provinz; märchenhaft und hybrid; dokumentarisch und mit gebrochenen Untertiteln.
Der in Indonesien geborene Multiinstrumentalist und „Mischmasch-Meister“ Tomi Simatupang ist in vielen musikalischen Feldern zuhause. Von Jazz, Pop, Psychedelic und Prog bis zu experimentellen Soundtracks, Gamelan- oder mikrotonaler Musik ist alles möglich. 2020 erschien das Album „Jabitudu Persilasi“ der Tomi Simatupang Incarnation - Frank Zappa meets Prince und Moondog.