Mit Bov Bjerg, Arno Frank und Heike Geißler
Die Veranstaltungsreihe Let’s talk about class widmet sich am 03. Juni im ACUD dem Thema Bildungsaufstieg. Die Autor*innen Bov Bjerg, Arno Frank und Heike Geißler sprechen mit Daniela Dröscher und Michael Ebmeyer über den Übergang von einer sozialen Klasse zu einer anderen, und über die damit verbundenen biographischen Komplikationen.
Wer einen Milieuwechsel oder Klassenübergang hinter sich hat, bewohnt einen seltsamen Zwischenraum, in dem Abgründe und Entfremdung zu beiden Seiten drohen: Man gehört nicht mehr in die eine Welt, aber auch nie ganz in die andere, sondern sitzt ein Leben lang buchstäblich »Zwischen den Stühlen«. Nicht wenige Aufsteiger*innen – wie Gerhard Schröder oder Margaret Thatcher – begehen mühelos Verrat an ihrer Herkunftswelt. Welche Verantwortung tragen die, die es „geschafft haben“? Lässt sich diese Identität in eine selbstbewusstere Position verwandeln? In ein Sowohl-als-auch, in dem jemand zwei Welten und zwei (soziale) Sprachen kennt?
„Reise nach Jerusalem funktioniert nicht, weil sitzen bleibt, wer bereits einen Stuhl ergattert hat. Oder einen Schaukelstuhl. Wer aufrecht zwischen den Stühlen steht, könnte allerdings einen besseren Überblick haben. Nur setzen darf er sich nicht.“ Arno Frank
Bov Bjerg ist Schriftsteller und Vorleser. Er gründete mit Freunden verschiedene Berliner Lese-bühnen wie »Dr. Seltsams Frühschoppen«, »Mittwochsfazit« oder »Reformbühne Heim & Welt«.
Er schreibt Geschichten und Romane, zuletzt erschien »Deadline« (neu herausgegeben, Kanon Verlag 2021). Arno Frank ist Journalist und Autor und arbeitet u.a. für "Der Spiegel", "Die Zeit" oder „Deutschlandfunk“. Nebenbei schreibt er Romane und Essays, zuletzt erschien "Bremsklötze" in der Essaysammlung "Klasse und Kampf" (Claassen 2021). Die Autorin Heike Geißler veröffentlichte u.a. den Reportage-Essay-Roman „Saisonarbeit“ (Spector Books, 2014) und die Arbeit zum Geld „mani bucate money fest“ (2016). Sie ist Mitherausgeberin der Heftreihe „Lücken kann man lesen“ und Teil des Performancekollektivs George Bele. Im Frühjahr 2022 erscheint ihr neues Buch.
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