KOOKread begibt sich am 13. November im ACUD auf Zeitreisen ins 19. und 20. Jahrhundert, erkundet mit sprachlich gewagter Erzähllust Teneriffa, Madagaskar, den Fernen Osten und Nichtseattle. Dazu gibt es großartige Lyrik und garageske Songwriter-Indieness.
Line-Up
Inger-Maria Mahlke
Die frisch gekürte Trägerin des Deutschen Buchpreises Inger-Maria Mahlke (*1977) erzählt in „Archipel" (Rowohlt, 2018) einen generationenübergreifenden Familienroman auf der Kanareninsel Teneriffa. Detailreich und voller Verwicklungen, getragen von einer gewagten, nicht-linearen Erzählweise, schildert sie europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts vom Rand des Kontinents aus.
Verena Stauffer
... (*1978) heftet sich in ihrem Romandebüt „Orchis“ (Kremayr & Scheriau, 2018) einem Orchideenforscher aus dem 19. Jahrhundert an die Fersen. Einer Expeditionsreise nach Madagaskar folgt die Einweisung in eine Nervenheilanstalt. Ein Trip durch eine turbulente Epoche, geprägt von politischen Unruhen und wissenschaftlichen Neuerungen, die den Protagonisten schließlich nach China führen.
Der Lyriker Sebastian Unger
... (*1978) ist schon lange mehr als ein Geheimtipp. In diesem Jahr erschien endlich sein Debüt „ Die Tiere wissen noch nicht Bescheid“ bei Matthes & Seitz. Ungers Gedichte changieren zwischen gegenseitiger Verschlingung, Blendwerk und hyperbolischer Flucht. Jedes Gedicht eine Anhäufung von Miniaturen – elegant, meditativ, entgegen der Fliehkraft.
Nichtseattle ist Ursachenforschung alleine. Mit Baritongitarre und dreckigen Witzen im Kopf geht es in ihren Songs um Hochhaus, Gartenlaube, Fahrerflucht, Fußball, Dosenbier, Schreckschuss, Grobwitz, Alleinsein, Greifswald und eben all die Dinge, die man sich nicht in Seattle vorstellen kann, wenn man nicht aus Seattle kommt - sondern aus Nichtseattle. Diesem Ort, an dem sich viele von uns zu oft auf Weihnachten gefreut haben. Mal pathetisch, mal melancholisch, mal pragmatisch, oft knarzig garagesk.
KOOKread ist ein Projekt von KOOK e.V.
Mit freundlicher Unterstützung: Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Admission: 5-7€